Ein Wochenende in Hiroshima: Kriegsgeschichte, Okonomiyaki und Austern

Hiroshima ist eine moderne Stadt im Süden Honshūs, der Hauptinsel Japans, etwa vier Stunden mit dem Shinkansen vom Bahnhof Shinagawa in Tokyo entfernt. Hiroshima bietet interessante geschichtliche Einblicke in die Rolle Japans im zweiten Weltkrieg und für die Foodies unter uns eine einmalige Variante des beliebten Gerichts Okonomiyaki: Als besonderes Topping sind hier Soba-Nudeln drin!

Im Geschichtsunterricht in der Schule haben die meisten von uns schon einmal von der japanischen Stadt Hiroshima und ihrem tragischen Schicksal gehört: Am 6. August 1945 wurde die Atombombe „Little Boy“ über der Stadt abgeworfen – ein Ereignis, das ohne Zweifel zum Ende des zweiten Weltkrieges beigetragen hat. Doch Hiroshima wurde seitdem wieder aufgebaut und ist heutzutage eine moderne Stadt, in der nur das Friedensdenkmal und das eindrucksvolle Geschichtsmuseum im Friedenspark noch an das einschneidende Ereignis erinnern. Hiroshima hat auch einen wunderschönen japanischen Garten in Bahnhofsnähe und besticht durch Nähe zur Insel Miyajima, einem beliebten Tagesausflugsziel.

Ich habe ein Wochenende in Hiroshima verbracht, davon war ich einen Tag in Hiroshima selbst, und einen Tag auf Miyajima, einer Insel, die innerhalb einer Stunde vom Bahnhof Hiroshima zu erreichen ist. Schnappschüsse von dem Ausflug findest du auch in meinem Instagram-Highlight „広島 • 宮島“!

Vom Ende des Friedensparks kann man bis zur Atomkuppel schauen. Im Gedenken werden hier Blumenkränze abgelegt.


Tag 1: Hiroshima

In Hiroshima liegen die meisten Sehenswürdigkeiten in Fußnähe, sodass man bei gutem Wetter einfach laufen kann. Natürlich gibt es aber auch Busse, Bahnen und das oberirdisch fahrende Streetcar, mit dem man sein Ziel noch bequemer erreichen kann. Bei der Vielzahl an Verkehrsmitteln ist Google Maps die beste Möglichkeit, um die kürzeste Verbindung zu finden!


Besuch am Friedensdenkmal und im Friedensmuseum von Hiroshima

Der Besuch am Friedensdenkmal ist quasi Plicht beim ersten Besuch in Hiroshima. Ich war sehr überrascht, wie friedlich die Atmosphäre dort ist, ich hatte erwartet, dass die Szene bedrückender ist. Bei beiden Besuchen hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter; da das Friedensdenkmal in einem Park steht, ist es mit den umgebenden Bäumen gegen den blauen Himmel einfach schön. Man kann sich auch mit Freiwilligen unterhalten, die einen über die Geschichte Hiroshimas und die Folgen bis heute aufklären.

Das heutige Friedensdenkmal von Hiroshima war vor dem Krieg die Industriehalle der Präfektur Hiroshima. Obwohl das Gebäude nur 140m vom Epizentrum entfernt war, blieben seine Merkmale größtenteils erhalten, insbesondere die markante Kuppel, die dem Denkmal seinen japanischen Namen gibt (原爆ドーム [genbaku dōmu], Atombomben-Kuppel). Um das Gebäude zu erhalten und zu sichern, wurden von innen mehrere Gerüststreben angebracht. 1996 wurde es von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt; „Es ist nicht nur ein starkes Symbol der zerstörerischsten Kraft, die je von der Menschheit geschaffen wurde, sondern drückt auch die Hoffnung auf Weltfrieden und die Beseitigung aller Atomwaffen aus“ [1].

Das Friedensdenkmal von Hiroshima

Im Gegensatz zum Friedensdenkmal ist das Friedensmuseum, das am anderen Ende des Parks liegt, sehr bedrückend. Mit eindrucksvollen Bildern und Original-Gegenständen der Opfer wird nacherzählt, wie die Bewohner Hiroshimas den Atombombenangriff erlebt haben. Überlebende schildern ihre Eindrücke und Erfahrungen unmittelbar danach sowie Monate und teilweise sogar Jahre später. Mich persönlich hat dieser Teil der Ausstellung sehr betroffen. In einem weiteren Teil des Museums wird die Geschichte der Atomwaffen erzählt, vom Manhattan-Projekt über erste Waffentests zu den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki. 

Eines der tragischen Schicksale ist das von Sadako Sasaki. Sie bekam infolge der radioaktiven Strahlung durch die Atombombe Leukämie. Während ihrem Aufenthalt im Krankenhaus faltete sie über 1000 Papierkraniche, da man sagt, dass einem ein Wunsch erfüllt wird, wenn man 1000 Papierkraniche faltet. Sie wünschte sich eine Welt ohne Atomwaffen und verstarb kurze Zeit später. Ihr und den tausenden anderen Kindern, die infolge der Atombombe gestorben sind, ist das Kinder-Friedensdenkmal im Friedenspark gewidmet. Noch immer senden Kinder aus der ganzen Welt Papierkraniche zum Denkmal, die dort aufgehängt werden.


Friedensdenkmal und Friedensmuseum von Hiroshima
Eintrittspreis: Museum 200¥, Denkmal kostenlos
Öffnungszeiten: täglich 8:30-17:00 (Winter), 8:30-18:00 (Frühjahr / Herbst), 8:30-19:00 (Sommer)
Nächstgelegene Haltestelle: Genbaku Dome-Mae (原爆ドーム前) mit dem Streetcar
Website: Hiroshima Peace Memorial Museum [englisch]


Friedensdenkmal für Kinder
Das Friedensdenkmal für Kinder in Hiroshima – Children’s Peace Monument

Zerstört und wieder aufgebaut: die Burg Hiroshima

Die schöne Burg im Zentrum Hiroshimas, nur 15 Gehminuten vom Friedensdenkmal entfernt, ist mit ihrer dunklen Holzverkleidung ein imposantes Wahrzeichen Hiroshimas. Umgeben von viel Grün hat man vom obersten Stockwerk der Burg einen tollen Ausblick auf die Stadt. Die anderen Stockwerke sind ein Geschichtsmuseum für Hiroshima vor dem zweiten Weltkrieg. Es ist interessant zu verfolgen, wie sich Hiroshima durch die Jahrhunderte aus fünf Siedlungen heraus unter verschiedenen Clans und Regierungen zu einer modernen Stadt entwickelt hat.

Die Burg Hiroshima wurde ursprünglich im späten 16. Jahrhundert errichtet, jedoch leider beim Atombombenabwurf 1945 fast vollständig zerstört. 1958 wurden die Restaurationsarbeiten fertiggestellt. Anders als die original erhaltenen japanischen Burgen, die vor allem aus Holz gebaut sind, wurde beim Wiederaufbau der Burg Hiroshima hauptsächlich Beton verwendet.


Burg Hiroshima
Eintrittspreis: 370¥
Öffnungszeiten: täglich 9:00-16:30 (Winter) bzw. 9:00-17:30 (Sommer)
Nächstgelegene Haltestelle: Kencho-Mae (県庁前) mit der Astram-Line
Website: Burg Hiroshima [englisch]


Die Burg Hiroshima thront über der Stadt.

Nur einen Katzensprung weiter: Spaziergang im Shukkeien

Ich besuche immer gerne schöne Gärten und Parks, und japanische Gärten sind meiner Meinung nach besonders schön. Nur wenige Straßen neben der Burg Hiroshima befindet sich der Shukkeien, ein Garten, der seit 1620 nahezu in seiner heutigen Form existiert. Eine Vielzahl kleiner Wege führt um den großen Koi-Teich mit farbenfrohen Karpfen und Schildkröten herum. 2020 feierte der Garten sein 400. Jubiläum, das leider aufgrund von Covid-19 nicht mit einem Fest gebührend gefeiert werden konnte.

Zu jeder Jahreszeit schmücken andere Blumen den Garten, von den klassischen Kirschblüten, Azaleen und Blauregen im Frühling über Iris, Hortensien und Wasserlilien im Sommer zum roten und gold-gelben Laub im Herbst. Sogar im Winter ist der Garten dank immergrüner Gewächse, dem großen Koi-Teich in seiner Mitte und einem kleinen Schrein einen Besuch wert. Die saisonalen Highlights findest du im Blühkalender des Shukkeien.


Shukkeien
Eintrittspreis: 260¥, Studentenpreis 150¥
Öffnungszeiten: täglich 9:00-17:00 (Winter) bzw. 9:00-18:00 (Sommer)
Nächstgelegene Haltestelle: Shukkeien-Mae (縮景園前) mit dem Streetcar
Website: Shukkeien [Select Language → English]


Blick auf den zentralen Koi-Teich des Shukkeien

Mein Geheimtipp: Mitaki-Dera

Dieser 1200 Jahre alte Tempel befindet sich etwas außerhalb von Hiroshima. Mit der JR-Line oder dem Bus fährt man knapp eine halbe Stunde vom Zentrum Hiroshimas aus. Mitaki-Dera ist nach den drei Wasserfällen benannt, die sich in der Nähe befinden. Dem Wasser werden Heilkräfte zugeschrieben, weshalb man es Verletzten nach dem Atombombenabwurf anbot, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch erholen würden.

Der Tempel befindet sich an einem Berg und ist von viel Natur umgeben. Besonders schön ist es hier im Herbst, da sich überall auf dem Gelände japanische Ahornbäume befinden, deren Blätter im Herbst eine tolle rote Farbe annehmen. Generell ist der Mitaki-Dera nicht zu stark besucht, sodass man in Ruhe die Natur genießen und die verschiedenen Gebäude erkunden kann.


Mitaki-Dera
Eintrittspreis: kostenlos
Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet
Nächstgelegene Haltestelle: Mitaki (三滝) mit der JR Kabe-Line, Mitaki Kannon (三滝観音) mit Bus


Kleine zweistöckige Pagode des Mitaki-Dera


Tag 2: Miyajima

Der Anlegeplatz der Fähre nach Miyajima ist von Hiroshima aus gerade einmal eine halbe Stunde entfernt. Die Insel  ist ein beliebtes Tagesausflugsziel, die wenigsten bleiben hier über Nacht. Regelmäßige JR-Fähren fahren täglich vier Mal in der Stunde von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr Besucher vom Anlegeplatz Miyajimaguchi auf dem Festland zur Insel und zurück. Das Ticket kostet gerade einmal 180¥ One-Way, also 360¥ für den Rundtrip. Auf der Insel selber kann man eigentlich alles Relevante zu Fuß ablaufen, für die Lauffaulen unter uns gibt es aber auch einen Bus.


Fähre nach Miyajima
Fahrpreis: One-Way 180¥, Rundtrip 360¥
Erste/letzte Fähre: 6:25 Uhr / 22:14 Uhr
Bahnhof auf dem Festland: Miyajima-Guchi (宮島口) mit der JR Sanyo-Line
Website: JR West Miyajima Ferry



Absolutes Must-See: Itsukushima-Jinja

Der Itsukushima-Jinja, also der Schrein von Itsukushima, ist wohl die Hauptattraktion der Insel und der Grund weshalb die meisten Touristen die Insel besuchen. Besonders bekannt ist das Torii, das der Insel vorgelagert ist und bei Flut auf dem Wasser schweben zu scheint. Bei Ebbe kann man hindurchgehen. Leider wurde das Tor von 2019 bis Ende 2022 renoviert, sodass es ich es leider nur von Baugerüst umgeben sehen konnte – immerhin habe ich jetzt einen guten Grund zurückzukehren!

Die Insel Miyajima, die ursprünglich Itsukushima genannt wurde (daher auch der Name des Schreins 🙂 ) ist seit jeher ein Zentrum der shintoistischen Spiritualität. Laut Angaben der UNESCO wurden erste Schreine hier im 6. Jahrhundert errichtet und der heutige Itsukushima-Jinja existiert seit dem 12. Jahrhundert. Der Schrein kontrastiert farblich mit den Bergen und dem Meer und „illustriert das japanische Konzept malerischer Schönheit, welches Natur und menschliche Kreativität vereint“ [2].

Itsukushima-Jinja
Itsukushima-Jinja, direkt am Ozean gelegen, bei Ebbe

Jedes Jahr im April gibt es auch Noh-Theateraufführungen auf der Noh-Bühne, die sich auf dem Schreingelände befindet. Besucht man an diesen Tagen den Schrein, kann man ohne Aufpreis auch das Theater besuchen. Wenn du dir Sorgen machst, nichts zu verstehen, mach dir nichts daraus. Viele Japaner geben selber zu, nicht ganz zu verstehen, worum es eigentlich geht. Die Theaterstücke gehen mehrere Stunden, daher verpflegen Stände mit klassischen japanischen Festival-Snacks und Getränken hungrige Spekulanten.

In der direkten Umgebung des Itsukushima-Jinja gibt es auch noch viele weitere, kleinere Tempel und Schreine, die zum Großteil kostenlos sind. So kann man den Daiganji, einen rustikalen Holztempel, über den man stolpert sobald man den Itsukushima-Jinja verlässt, oder den Kiyomori-Jinja, einen winzig kleinen Schrein direkt am Strand, erkunden.


Itsukushima-Jinja
Eintrittspreis: 300¥, mit Schatzkammer 500¥
Öffnungszeiten: täglich 6:30-17:00 (Winter) bzw. 6:30-18:00 (Sommer)
Website: Itsukushima-Jinja [englisch]


Kaffee-Stand
Kaffee-Stand an der Noh-Theaterbühne zum Noh-Festival im April

Lokale Austernfischerei und exotische Fische: Miyajima Aquarium

Das Aquarium ist nur wenige hundert Meter vom Itsukushima-Jinja entfernt. Mit bunten, exotischen Fischen, die sich zwischen Korallen tummeln, kreativ gestalteten Unterwasserwelten und süßen Pinguinen ist ein Aquariumsbesuch für die ganze Familie etwas. Besonders gut gefallen am Miyajima Aquarium hat mir, dass nicht nur exotische Fische zu sehen waren, sondern auch einheimische Spezies, wie Kugelfische, Koi und japanische Riesenkrabben. Miyajima ist bekannt für Austernfischerei; im Aquarium kann man unter die Wasseroberfläche schauen und sehen, wie Austern aufwachsen.


Miyajima Aquarium
Eintrittspreis: 1.420¥
Öffnungszeiten: täglich 9:00-17:00
Website: Miyajima Aquarium [englisch]


Austern-Becken im Miyajima Aquarium
Austern-Becken im Miyajima Aquarium

Mittagessen auf der Shoppingstraße Omotesandō Shōtengai

Die Shoppingstraße Omotesandō Shōtengai lädt mit ihren vielen Handwerks- und Souvenirläden nicht nur zum Bummeln ein, sondern wartet auch mit vielen Restaurants und kulinarischen Köstlichkeiten auf. Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei, aber man sollte unbedingt Austern probieren, für die die Insel bekannt ist. Ob gebraten, auf Reis oder in der Suppe, Austern passen hervorragend zur japanischen Küche.

Die Straße wird zur Mittagszeit gerne auch sehr voll, daher empfiehlt es sich, etwas früher oder erst gegen Nachmittag ein Restaurant aufzusuchen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Selbstverständlich ist die Straße rund um die Uhr geöffnet, aber viele Läden und Restaurants öffnen erst gegen 10:00 oder 11:00 Uhr. Eine Restaurant-Empfehlung meinerseits befindet sich weiter unten in diesem Artikel.

Die Shoppingstraße Omotesandō Shōtengai um die Mittagszeit
Die Shoppingstraße Omotesandō Shōtengai um die Mittagszeit

Nachtisch unter Ahornbäumen: Momijidani Park

Der Momijidani Park erhält seinen Namen von den hunderten Ahornbäumen, die hier wachsen. Natürlich sind diese im Herbst am schönsten, wenn sich das Laub leuchtend rot färbt, doch auch im Frühling und Sommer ist der Park einen Besuch wert. Als ich im Frühling dort war, habe ich sogar ein Deck mit Blauregen, auf japanisch Fuji, entdeckt!

Im Momijidani Park befinden sich auch einige kleine Cafés mit Sitzmöglichkeiten im Freien. Hier kann man traditionelle Desserts wie Mochi in roter Bohnenpaste, Warabi-Mochi oder Matcha-Parfait verköstigen. Ich bin mir sicher, dass man hier im heißen japanischen Sommer auch den Klassiker Kakigori, geraspeltes Eis mit Sirup, bekommt.

Dem Park schließt sich eine Seilbahn an, mit der man drei Mal in der Stunde auf den Misen, der mit ca. 500m über dem Meeresspiegel der höchsten Berg der Insel ist, fahren kann. Von hier hat man einen tollen Ausblick über die Bucht. Ich habe es damals leider nicht mehr geschafft, auch den Misen zu besuchen, da ich mir viel Zeit bei den anderen Stopps gelassen haben und so die letzte Seilbahn nach oben verpasst haben… Das lässt mir auch wieder etwas Neues zu entdecken fürs nächste Mal!


Seilbahn auf den Misen
Fahrpreis: One-Way 1.100¥, Rundtrip 2.000¥
Erste/letzte Gondel: hoch: 9:00 Uhr/16:00 Uhr; runter: 9:20 Uhr/16:30 Uhr
Website: Miyajima Ropeway


Blauregen im Momijidani Park
Blauregen im Momijidani Park


Kulinarische Spezialitäten der Region: Okonomiyaki und Austern

Japan hat große regionale Unterschiede was die Kulinarik angeht. So gut wie jede Region Japans hat eine Spezialität, für die sie landesweit bekannt ist. Auch Hiroshima ist da keine Ausnahme…


Hiroshima Okonomiyaki

Hiroshima ist bekannt für Okonomiyaki – aber nicht das „normale“ Okonomiyaki, das man überall in Japan findet! Das Okonomiyaki in Hiroshima hat eine Lage Nudeln als Füllung. Typischerweise werden Soba-Nudeln oder gar gelbe Eiernudeln verwendet, aber einige Restaurants lassen einen auch Udon-Nudeln wählen. Beides schmeckt gut, aber ich ziehe die klassische Variante mit Soba vor. Meiner Meinung nach passt die Textur einfach besser zum Okonomiyaki.

Dickes Hiroshima Okonimiyaki mit Udon
Dickes Hiroshima Okonimiyaki mit Udon

Austern auf Miyajima

Durch die unmittelbare Nähe Miyajimas zum Meer hat sich die Stadt ganz natürlich zu einer Fischerstadt entwickelt. Auch die Austernfischerei und -zucht hat eine lange Geschichte auf Miyajima. Dadurch sind Austern in jeglicher Form zu einer Spezialität geworden – gekocht, auf Reis oder in der Suppe. Ich habe mir über Steinkohle geschmorte Austern, sogenannte Yakigaki (やきがき), welche auch auf dem Bild zu sehen sind, als Snack von einem kleinen Fenstershop gegönnt. Zum Mittag hatte ich dann eine Reisbowl mit Austerntopping und weich gekochtem Ei bei Kakiya, einem Restaurant, welches sich auf Austerngerichte spezilisiert hat.

Geschmorte Austern auf Miyajima
Geschmorte Austern auf Miyajima


Liebes Hiroshima, ich komme wieder!

Hiroshima hat eine tolle Atmosphäre. Es ist eine moderne Stadt mit viel Grün, in der das Leben viel ruhiger ist als in Tokyo. Hiroshima ist dennoch eine Großstadt mit vielen guten Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Auch das öffentliche Verkehrsmittelnetz ist gut ausgebaut.

Auch wenn ich 2018 schon einmal nach Hiroshima gefahren bin und das nun mein zweiter Besuch in der Stadt war, gibt es noch ein paar Sehenswürdigkeiten, für die ich Hiroshima noch ein drittes Mal besuchen werde. Dazu gehört der Hiroshima Toshogu, bei dem eine Straße aus Torii den Berg hinauf zu einer goldenen Kuppel führt. Außerdem möchte ich im Herbst noch einmal auf Miyajima fahren, um die Berghänge aus buntem Laub zu sehen. Die Präfektur Hiroshima bietet sowieso noch viele weitere tolle Orte wie die bekannte Kanincheninsel Okunoshima, die Küstenstadt Onomichi, in der es einen Tempelpfad mit 25 miteinander verbundenen Tempeln gibt, und die kleine Fischerstadt Tomonoura, die für ihren historischen Hafen bekannt ist. 


Anfahrt: Wie komme ich nach Hiroshima?

Hiroshima ist gute 670km Luftlinie von Tokyo entfernt, was sich erstmal nicht so viel anhört. Trotzdem sind es mit dem Auto knapp 10 Stunden über die Autobahn. Wer schon einmal in Japan war, weiß, dass die Anreise mit dem Zug häufig wesentlich schneller und praktischer ist. Für Inhaber eines JR Railpasses ist die Anreise sogar kostenlos!

Shinkansen: ca. 4 Stunden ab Tokyo oder Shinagawa, 18.380¥, alle 20 min.;
                       ca. 1:40h ab Kyoto, 10.770¥; ca. 1:25h ab Osaka, 9.890¥
                       Kostenlos mit dem JR Railpass!
Nachtbus:
 ca. 14 Stunden mit Pausen, ab 5.000¥, täglich mehrere Angebote
Flugzeug: ca. 1:45h Direktflug, je nach Reisedaten und Airline ab 150€ ab Tokyo


Hilfreiche Links

Sehenswürdigkeiten

Verkehrsmittel


Quellen

[1] UNESCO World Heritage Convention: Hiroshima Peace Memorial (Genbaku Dome), zuletzt aufgerufen am 13.05.2022

[2] UNESCO World Heritage Convention: Itsukushima Shinto Shrine, zuletzt aufgerufen 07.01.2023


Stand: Januar 2023


Ein Kommentar zu “Ein Wochenende in Hiroshima: Kriegsgeschichte, Okonomiyaki und Austern

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